San Francisco

Meine Reisepl?ne hatten sich inzwischen ge?ndert und statt über den Landweg nach Ecuador weiter zu reisen, stieg ich in ein Flugzeug nach Panama und dann in ein zweites nach San Francisco. Ich hatte mich n?mlich dazu entschieden, zurück nach Tahiti zu fliegen, um mit Laurent auf ein weiteres Segelabenteuer aufzubrechen. Wir würden von Tahiti über Cook-Island, Tonga und Fiji nach Neukaledonien segeln.

Doch zun?chst verbrachte ich zwei N?chte in San Francisco. Nachdem ich über zwei Stunden in der Passkontrolle am Flughafen feststeckte und dann knapp zwei Stunden vom Flughafen bis zum Hostel brauchte, blieb vom ersten Tag nicht mehr viel übrig. Also verbrachte ich einen entspannten Abend im Hostel, einer alten Milit?rkaserne im Fort Mason direkt am Fisherman’s Wharf. Noch an südamerikanische Verh?ltnisse gew?hnt, taten mir die Preise in San Francisco besonders weh. Ich bezahlte 43 pro Nacht, um in einem Schlafsaal mit 22 Betten zu schlafen. Das war das mit Abstand teuerste Hostel auf meiner ganzen Reise, aber die billigste Option, die ich in San Francisco finden konnte. Aber das Hostel war echt cool. Der Schlafsaal, die Badezimmer, der Speisesaal – alles sah aus wie in einem alten amerikanischen Milit?rfilm. Es h?tte mich nicht gewundert, wenn ich morgens von einem drill instructor mit Trillerpfeife geweckt worden w?re. Am n?chsten Tag lieh ich mir ein Fahrrad aus und radelte zur Golden Gate Bridge. Ich hatte wirklich Glück mit dem Wetter und konnte die Brücke im Sonnenschein sehen, und nicht vom Nebel verborgen wie bei meinem letzten Besuch in San Francisco. Anschlie?end radelte ich zum Fisherman’s Wharf und g?nnte mir frittierten Fisch mit Pommes – lecker! Die Zubereitung fettigen Essen’s haben die Amerikaner echt perfektioniert. Nachmittags radelte ich kreuz und quer durch die Stadt. Dabei hatte ich vergessen, wie steil die Stra?en San Francisco’s sind! Nach knapp 7 Monaten mit 2 Sommerkleidern, 2 Paar Shorts und 3 Tops (was laut Packempfehlungen schon zu viel ist) hatte ich genug von meinen Sommerklamotten und kaufte mir im Shopping-Paradies einer amerikanischen Mall das ein oder andere neue Teil. Auch ersetzte ich ein paar Dinge, die ich unterwegs verloren hatte, bevor ich in die kommerzielle Ein?de des Südpazifiks entschwinden würde. Von San Francisco ging es im Direktflug nach Papetee auf Tahiti.

So sehr ich mich auch auf Laurent, das Bootleben, die Südsee und das Segeln freute, war ein Teil von mir doch etwas traurig, dass mein Alleinreisen früher zuende ging als geplant. Es ist natürlich sch?n, seine Eindrücke mit jemandem zu teilen, aber ich habe es auch sehr genossen, meine Route allein zu bestimmen, t?glich neue, interessante Leute zu treffen und die Herausforderungen des Reisen selbstst?ndig zu meistern.

Ich schreibe diese Worte w?hrend des Sonnenuntergangs im Hafen von Fare in Huahine und in ein paar Tagen wollen wir Richtung Westen aufbrechen. Vorher müssen wir noch mehr Vorr?te kaufen, ein Segel reparieren und das Boot mit Sü?wasser auffüllen. Auf einem Segelboot zu leben ist eine komplett andere Lebensweise und ich genie?e es sehr. Es ist überraschend, wie viele Leute sich für diese Art zu leben entschieden haben. Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sein konventionelles Leben hinter sich zu lassen und in die Welt hinaus zu segeln, aber genau deswegen trifft man auf den Booten auf interessante Menschen mit faszinierenden Geschichten. Wahrscheinlich werde ich meine zukünftigen Erlebnisse auf einem anderen Blog festhalten, den ich zusammen mit Laurent auf Englisch und Franz?sisch schreibe. Sobald die Website gegründet ist, ver?ffentliche ich hier den Link. Bis bald!

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